Gaius Julius Caesar in Geschichte | Schülerlexikon (2024)

Der römische Feldherr und Staatsmann GAIUS JULIUS CAESAR wurde am 13. Juli 100 v. Chr. in Rom geboren. Sein Vater GAIUS JULIUS CAESAR war Quästor, später Proprätor. Er starb, als CAESAR etwa 15 Jahre alt war. CAESARS Mutter AURELIA war Plebejerin, aus dem Geschlecht der Aurelier.

CAESARS Abstammung
CAESAR stammte aus dem vornehmen patrizischen Geschlecht der Julier. Deren legendärer Stammvater JULIUS war der Sohn des trojanischen Königssohnes ÄNEAS, der nach dem verlorenen Trojanischen Krieg nach Italien geflohen war. Die Julier begründeten ihre göttliche Abstammung darin, dass ÄNEAS' Mutter die Liebesgöttin Aphrodite (Venus) war. Sie gehörten zwar zu den ältesten Adelsfamilien Roms, waren aber zu der Zeit, als CAESAR geboren wurde, verarmt, bekleideten nur selten wichtige Ämter und waren daher wenig einflussreich.

Kindheit und Jugend

Über CAESARS Kindheit und Jugend ist wenig überliefert, meist sind es in ihrer Historizität umstrittene Anekdoten. Seine Mutter sorgte für eine gute klassische Bildung, wie sie in adligen Kreisen üblich war.
In den vergangenen blutigen Bürgerkriegen standen sich die Popularen unter Führung des MARIUS und die Optimaten unter SULLA politisch gegenüber. Obwohl CAESAR aus patrizischem Hause stammte, war er verwandschaftlich mit den Popularen verbunden, denn seine Tante war mit MARIUS verheiratet. Recht früh, mit etwa sechzehn Jahren (84 v. Chr.), heiratete CAESAR CORNELIA, die Tochter des radikalen Popularen CINNA, und rückte damit den Popularen um noch ein Stück näher. Als SULLA 82 v. Chr. den Sieg über MARIUS davontrug, forderte er von CAESAR die Trennung von CORNELIA, der Tochter seines Erzfeindes. Mit seiner Weigerung setzte CAESAR sein Leben aufs Spiel und musste fliehen, SULLA begnadigte ihn schließlich auf Fürsprache von Freunden und Verwandten. In CAESARS Ehe mit CORNELIA wurde 83 v. Chr. seine Tochter JULIA geboren, sein einziges legitimes Kind. CORNELIA starb 69 v. Chr.; CAESAR heiratete später noch zweimal.
84 v. Chr. wurde CAESAR zum Flamen dialis ernannt, einem Priesteramt, das Patriziern vorbehalten und mit einigen Ehrungen verbunden war.

Aufenthalt im Osten

CAESAR beteiligte sich ab 81 v. Chr. als Offizier an militärischen Missionen hauptsächlich in Kleinasien und kehrte nach SULLAS Tod 78 v. Chr. nach Rom zurück. Wegen seines tapferen Kampfes erhielt er die Bürgerkrone.
Er betätigte sich in den folgenden Jahren als Anwalt und vertrat populare Interessen, jedoch nicht sehr erfolgreich. 75 v. Chr. reiste er noch einmal in den Osten, um diesmal auf Rhodos bei dem berühmten Lehrer MOLON Rhetorik zu studieren. Von dort aus zog er eigenmächtig in den Krieg gegen MITHRIDATES VI. von Pontos nach Kleinasien. Bekannt ist die Episode, nach der sein Schiff von Seeräubern gekapert und CAESAR gefangen genommen wurde. Als diese 20 Talente Silber als Lösegeld für seine Freigabe verlangten, soll CAESAR sie wegen der zu geringen Summe ausgelacht und ihnen 50 Talente geboten haben. Auch soll er sich ihnen gegenüber nicht wie ein Untergebener verhalten haben: Er erteilte ihnen Befehle – z. B. mussten sie leise sein, wenn er schlafen wollte –, beschimpfte und verspottete sie und hatte Ruhe genug, Gedichte und Geschichten zu schreiben. Im Scherz drohte er den Piraten mit ihrem Tod nach seiner Freilassung – eine Drohung, die er später in die Tat umsetzte.

Politischer Aufstieg (Ämterlaufbahn)

Zurück in Rom, wurde er 73 v. Chr. als Pontifex Mitglied des Priesterkollegiums und konnte über den römischen Staatskult Einfluss auf die Politik nehmen. Sein politischer Aufstieg vollzog sich in der regulären Ämterlaufbahn: 68 v. Chr. wurde er Quästor und war zuständig für Finanzen; 65 v. Chr. oblag ihm als Ädil die Markt-, Straßen- und Bauaufsicht sowie die Getreideversorgung. In dieser Zeit machte CAESAR sich durch üppige Gastmähler und prunkvolle und aufwendige Gladiatorenspiele beim einfachen Volk beliebt. Bekannt war CAESAR für seine Verschwendungssucht und seine unermesslichen Schulden.
63 v. Chr. wurde CAESAR zum Pontifex maximus (Oberpriester) gewählt. Im darauffolgenden Jahr wurde er Prätor. Doch durch seine zweite Ehefrau POMPEIA, einer Enkelin SULLAS, geriet er in einen Skandal: POMPEIA hatte den Vorsitz über den geheimen Fruchtbarkeitskult, von dem Männer bei Strafe ausgeschlossen waren. Zu einem Kultfest in POMPEIAS und CAESARS Hause hatte sich ein Mann in Frauenkleidern Zugang verschafft. Diese Entweihung wurde öffentlich bekannt, und um jeden Verdacht von sich zu weisen, trennte sich CAESAR sofort von seiner Gattin.
Mithilfe einer Bürgschaft des schwerreichen CRASSUS erhielt CAESAR das Amt des Proprätors (Statthalters) 61 v. Chr. in Südspanien. Er kämpfte dort gegen iberische Stämme und setzte Verwaltungsreformen durch. Gleichzeitig vermochte er sich durch die Ausbeutung der Provinz so zu bereichern, dass er nicht nur seine Schulden (u. a. bei CRASSUS) begleichen, sondern auch genügend Bestechungsgelder für seine Kandidatur zum Konsul aufbringen konnte.

1. Triumvirat (60 v. Chr.)

Nach seiner Rückkehr nach Rom begann CAESARS eigentlicher politischer Machtzuwachs – er war nun vierzig Jahre alt und stand in hohem Ansehen. Er versöhnte GNAEUS POMPEIUS MAGNUS und MARCUS LICINIUS CRASSUS miteinander und verband sich mit ihnen zum 1. Triumvirat („Dreimännerbund“, von lat. „tres“ = drei und „viri“ = Männer). Die drei Männer waren überaus unterschiedlich: POMPEIUS als der Mächtigste und militärisch Erfahrenste war sehr beliebt, aber politisch schwer einzuordnen; CRASSUS war der reichste Mann in Rom, ehrgeizig, aber politisch ebenfalls nicht eindeutig; CAESAR war der Jüngste im Bunde, verfügte aber über ungeheure persönliche Ausstrahlung und Charme, zudem stand er trotz seiner patrizischen Herkunft auf Seiten der Popularen.
Bei dem Triumvirat handelte es sich um eine private Abmachung zwischen den dreien um die jeweiligen politischen Ziele aufeinander abzustimmen und gegen den Senat durchzusetzen. Das Bündnis wurde noch dadurch gefestigt, dass sich POMPEIUS mit CAESARS Tochter JULIA vermählte. Die Einrichtung des 1. Triumvirats im Jahr 60 v. Chr. wird in manchen geschichtlichen Darstellungen mit dem Untergang der Republik gleichgesetzt, da sich die Macht im Staat auf nur drei Männer konzentrierte.

Konsulat (59 v. Chr.)

Mithilfe des Triumvirats wurde CAESAR im Jahr 59 v. Chr. gegen den Widerstand der Optimaten-Partei zum Konsul gewählt – ein Amt, das er allerdings mit dem Optimaten M. CALPURNIUS BIBULUS teilen musste. Doch es gelang ihm, BIBULUS und den Senat politisch mehr und mehr einzuschränken; nach einer öffentlichen Ausschreitung gegen BIBULUS zog dieser sich schließlich auf sein Anwesen zurück und erließ religiöse Erlasse, die CAESARs Beschlüsse rechtsungültig machten.
Als Konsul erließ CAESAR zwei wichtige Ackergesetze, mit denen die Veteranen (entlassene Soldaten) des POMPEIUS mit Land versorgt wurden – gegen den Widerstand der Senatoren, die Angst vor der Übermacht der Gesetzesinitiatoren hatten. CAESAR bestätigte zudem noch POMPOEIUS' bisher vom Senat abgelehnte Verfügungen und verhalf CRASSUS zu einer wichtigen Position in der Verteilungskommission. Ferner setzte er ein längst fälliges Gesetz gegen die Erpressungen der Prokonsuln in den Provinzen durch.
Ebenfalls im Jahr 59 v. Chr. heiratete CAESAR seine dritte Frau, CALPURNIA. Doch auch diese Ehe bescherte CAESAR keinen männlichen Nachkommen, weshalb er später seinen Großneffen GAIUS OCTAVIUS (auch OCTAVIAN genannt) adoptierte und zum Nachfolger und Erben einsetzte.

Prokonsulat

CAESAR wurde 58 v. Chr. durch eine Sonderregelung zunächst auf fünf Jahre das Prokonsulat (Statthalterschaft) für die Provinzen Gallia Cisalpina (Oberitalien), Illyricum (Dalmatien) und Gallia Narbonensis (Südfrankreich) zugesprochen. Später wurde dieses Amt auf weitere fünf Jahre verlängert.

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